Als im März 1923 der ehemalige Journalist J. C. Henneberger die erste Ausgabe
von Weird Tales herausbrachte, ahnte kaum einer, am wenigsten wohl
er selbst, dass dies einmal die "Mutter" der Horrorliteratur werden würde.
Die erste Ausgabe des Pulp-Magazins (Pulp leitet sich von dem englischen Wort
wood pulp für billiges Papier ab) kostete 25ct und umfasste 192 Seiten.
Das Magazin überdauerte die Depression und den zweiten Weltkrieg und endete
nach 279 Ausgaben im Jahr 1954.
Es gab natürlich Vorläufer-Magazine wie Morrison's "Sensational Series",
Breadle's Library oder das schon 1896 zum erstenmal erschienene "ARGOSY".
Doch legendär wurde nur Weird Tales.
Das Weird Tales bis heute so bekannt ist
war vorallem Farnsworth Wright zu verdanken, der nach 14 Ausgaben das Lektorat
übernahm und z.B. H. P. Lovecraft's Geschichten rund um den Cthuhu-Mythos
veröffentlichte. Lovecraft konnte dort das erstemal seine Geschichten in
gedruckter Form seiner Leserschaft präsentieren und kümmerte sich auch mit
Hingabe um das Magazin.
Doch auch andere Ikonen der Horror- und Fantasyliteratur schrieben für
Weird Tales. Seabury Quinn, C. A. Smith, Robert Bloch, Agust Derleth, Henry
S. Whitehead, Ray Bradbury, Henry Kuttner, Issac Asimov und nicht zuletzt
Robert E. Howard mit seinen Geschichten über Conan den Barbaren.
Das Geheimnis warum Weird Tales den Geschmack der Leser/innen traf lag
wohl auch am sogenannten Weird Tales Club bei dem sich die Fangemeinde mit
den Autoren traf und Ihre Vorlieben äußern konnte bzw. die Stories mit
den Autoren selbst debattieren konnte.
Für die Covergestaltung waren viele Künstler/innen tätig wie Margarete Brundage,
Allen St. John, Hannes Bok oder Virgil Finlay, deren Bilder die Horrorfans
ansprachen, allerdings auch dafür sorgten, dass diese Art von Magazinen oft von
intellektuellen Kreisen zu Unrecht der Schundliteratur zugeordnet wurden.
Weird Tales stand stets in harter Konkurrenz zu Comics, Radiogeschichten und den
neu auf dem Markt erschienenen Taschenbüchern und war finanziell stets knapp bei
Kasse. nach dem Tode von Wright und Lovecraft begann der Niedergang des Magazins.
Die Verkaufszahlen gingen stetig bergab und 1954 kam dann das Ende.
Das Magazin wurde danach mehrmals wiederbelebt und erschien ab 1988 wieder regelmäßig
und dieses mal sogar mit finanziellem Erfolg, da man u.a. mit Brian Lumley oder Tanith Lee bekannte
Autoren/innen gewinnen konnte.
Im Jahre 2009 wurde Weird Tales mit dem Hugo- und
dem World Fantasy Award ausgezeichnet.
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Weird Tales
Phantastische Jubiläumsausgabe des Festa-Verlages